An Tag 3, dem 04. September 2019, sind wir wieder mit dem Fahrrad, aber diesmal weniger chaotisch, ins Naturschutzgebiet „Borgfelder Wümmewiesen“ gefahren und haben dort die Teich 3 & 4 untersucht. Die beiden Gewässer liegen abseits der Wege auf Flächen, die hauptsächlich durch die landwirtschaftliche Nutzung der umliegenden Wiesen beeinflusst werden. Allerdings ist die landwirtschaftliche Nutzung extensiv. Zum Beispiel darf keine Gülle gefahren werden. Außerdem liegen die beiden Teiche im Überschwemmungsgebiet der Wümme.

Gewässerstruktur 💦
Teich 3 ist im Uferbereich dicht mit Schilf und Rohrkolben bewachsen. Wir fanden, dass sie wie kleine Dönerspieße aussehen. Das Wasser ist leicht getrübt und die Wasseroberfläche wird aufgrund fehlender Bäume kaum beschattet. Am Rand ist das Wasser eher flach, in der Mitte wird es tiefer. Außer Algen und wenigen Schwimmblattpflanzen konnten wir keine anderen Pflanzen entdecken.
Teich 4 weist ähnliche strukturelle Merkmale auf wie Teich 3. Zu dem dichten Uferbewuchs gesellen sich hier aber auch zahlreiche Wasserpflanzen und Schwimmblattpflanzen.

Gewässerchemie 🧪
Der ph-Wert lag an beiden Teichen im neutralen Bereich und auch der Härtegrad war bei beiden etwa gleich hoch, 7-8 °dH. Bei allen anderen Teichen lag der Härtegrad allerdings immer nur bei ca. 5 °dH.
Unterschiede gab es wieder beim Sauerstoffgehalt und der Leitfähigkeit. An Teich 3 betrug der Sauerstoffgehalt 99 %, in Teich 4 waren es nur 30 %. Die Leitfähigkeit betrug 610 µs/cm in Teich 3 und 350 µs/cm an Teich 4.
Die Temperatur war in beiden Teichen mit ca. 17 °C ähnlich. Die Ergebnisse der Nährstoff-Tests vielen überraschend unspektakulär aus, obwohl die Wiesen landwirtschaftlich genutzt werden.

Makrozoobenthos 🐚
Wie wir das schon erwartet hatten, fanden wir hier im NSG ziemlich viele Tierarten: Kleinlibellenlarve, Rückenschwimmer, Wasserläufer, Egel, Eintagsfliegen,Köcherfliegen, Wassermilben, Stabwanzen, Büschelmücken, Kolbenwasserkäfer, Großlibellen und Schnecken.
Unsere Highlights waren (obwohl sie nicht wirklich zu Makrozoobenthos gehören) ein Steinbeißer (der Fisch auf dem Foto), eine Wollhandkrabbe, die leider tot war, und ein Reh, das wir während unserer Kescheraktion im Schilf aufscheuchten.
Fazit
In den Teichen im NSG haben wir die meisten Tierarten gefunden und zum Teil einige, mit denen wir gar nicht gerechnet haben. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass die Teiche regelmäßig überschwemmt werden und vom Menschen nicht gestört werden.
Neben den ganzen Dingen, die wir am Teich erlebt haben, haben wir hier auch noch einiges über die Wümme und die unterschiedlichen Deiche gelernt. Außerdem haben wir über den Klimawandel diskutiert.